KWOG Kraftwerke Obergoms AG
Aktionäre | |
EnAlpin AG | 24.1% |
Gemeinde Obergoms | 50.5% |
Elektrizitätswerk Obergoms AG | 24.1% |
Gemeinde Münster-Geschinen | 1.3% |
Am 20. März 2009 erteilte die Urversammlung der Gemeinde Obergoms mit grosser Mehrheit die Konzessionen für die Ausnützung der Wasserkräfte der Gerewasser-Gonerli und der Ägene zur Erzeugung elektrischer Energie. Am 17. Juni 2009 fand die Gründung der KWOG Kraftwerke Obergoms AG statt, welche die Konzessionen nutzen kann. An der KWOG Kraftwerke Obergoms AG sind die Gemeinde Obergoms mit 51% sowie die Elektrizitätswerk Obergoms AG und die EnAlpin AG mit je 24.5% beteiligt. Zweck der Partnergesellschaft ist die Gewinnung elektrischer Energie und deren Verwertung, im speziellen die Erwerbung und Nutzung von Wasserrechtskonzessionen auf dem Gebiet der Gemeinde Obergoms und die Verwertung der gewonnen elektrischen Energie.
Der Verwaltungsrat der KWOG besteht aus 4 Mitgliedern. Zum ersten Präsidenten wurde Christian Imsand, Gemeindepräsident von Obergoms, gewählt. Vizepräsident ist Klaus Nanzer, Präsident der Elektrizitätswerk Obergoms AG. Dem Verwaltungsrat gehören weiter Michel Schwery, Delegierter der EnAlpin AG, und Philipp Imwinkelried, Vizepräsident von Obergoms, an.
Die Geschäfts- und die Betriebsführung werden zu marktüblichen Konditionen von der EnAlpin AG wahrgenommen, die auch mit der Bauführung beim Kraftwerkneubau beauftragt wird.
Im Kleinwasserkraftwerk Ulrichen werden die Wasser der Ägene genutzt. Bei einer installierten Leistung von 2.3 MW wird in der Zentrale Ulrichen mit einer Jahresproduktion von 10.7 Millionen Kilowattstunden gerechnet. Die Investitionskosten liegen bei 12.5 Millionen Franken. Am 12. August 2014 ging die neue Maschinengruppe erstmals ans Netz. Das Bauwerk wurde am 24./25. Oktober 2014 eingeweiht.
Knapp 2 Jahre nach Inbetriebnahme des Wasserkraftwerkes Ulrichen konnte am 17. November 2016 das Kraftwerk Niderbach zum ersten Mal mit dem Netz synchronisiert werden. Das mit rund 5.75 Millionen Franken budgetierte Projekt erzeugt elektrische Energie (Jahresproduktion 3 Gigawattstunden) für rund 700 Haushalte. Am 25. November 2016 fand in Ulrichen das Richtfest statt. Das Kraftwerk wurde am 02. Juni 2017 eingeweiht.
Die Kraftwerke profitieren von der Kostendeckenden Einspeisevergütung KEV, mit der der Bund die erneuerbaren Energien fördert. Die Kraftwerke werden nach den einschlägigen gesetzlichen Vorgaben der Umweltverträglichkeit gebaut. Gegenwärtig befinden sich die Projekte in der Phase des Konzessionsgenehmigungsverfahrens. Opposition erwachsen ihnen von den Umweltschutzverbänden.
Mit der Gründung der KWOG Kraftwerke Obergoms AG macht das Obergoms einen zukunftsträchtigen energiepolitischen Schritt, der ganz auf der Linie der offiziellen schweizerischen Energiepolitik liegt. Die Selbständigkeit der Energieversorgung aus einheimischer und erneuerbarer Wasserkraft wird entscheidend gestärkt. Während der Bauzeit werden namhafte Investitionen getätigt, die willkommene wirtschaftliche Impulse auslösen. Die Gemeinde Obergoms ihrerseits profitiert von einmaligen Konzessionsgebühren (Grössenordnung 1.64 Millionen Franken) sowie jährlichen Wasserzinsen (219'000 Franken), Steuereinnahmen (ca. 50'000 Franken) und Dividenden auf das eingesetzte Aktienkapital.
Bau Kraftwerk Gere
Für den Bau des Kraftwerks Gere, ein Projekt der KWOG Kraftwerke Obergoms AG (Gemeinde Obergoms, Elektrizitätswerk Obergoms AG, EnAlpin AG und Gemeinde Goms), erteilte der Walliser Staatsrat am 19. Dezember 2016 die Baubewilligung. Das Kraftwerk Gere wird jährlich Energie für rund 5'000 Haushaltungen erzeugen. Im September 2017 konnte mit den Arbeiten am Kraftwerk Gere begonnen werden.
Das Gerewasser wird im Geretal knapp oberhalb der Brücke im Gebiet «Schärlichwang» gefasst. Das eingeleitete Nutzwasser (Ausbauwassermenge 3.0 m3/s) gelangt durch einen gedeckten Kanal zum Entsander. Nach der Entsandung fliesst das Wasser durch eine im Stollen verlegte Druckleitung bis nach Oberwald. In der neu gebauten Zentrale wird mittels zwei Maschinengruppen Strom produziert.
Fassung
Damit die Arbeiten an der Fassung «Schärlichwang» 2018 in Angriff genommen werden können, musste im Herbst 2017 die Zufahrtsstrasse zur Fassung instand gestellt werden. In «Schärlichwang» wurde die Bachumleitung vorbereitet, damit die Fassung schliesslich im Trockenen gebaut werden kann. Vor dem Wintereinbruch konnten diese Arbeiten abgeschlossen werden. Infolge des schneereichen Winters werden die Bauarbeiten an der Fassung erst im Sommer 2018 wieder aufgenommen.
Stollenportal Oberwald
Der Aushub und die Sicherungsarbeiten des Voreinschnitts fanden von September bis Dezember 2017 statt. Ende Dezember 2017 und Anfang Januar 2018 wurden die benötigten Installationen zum Stollenvortrieb vorbereitet. Mit der Anschlagsfeier am 31. Januar 2018 wurde der Stollenvortrieb gestartet. Seit dem 1. Februar wurden bereits rund 450 Meter des Stollens ausgebrochen. Die Vortriebsarbeiten werden noch bis Ende 2019 andauern, dann sollte der insgesamt 2'562 Meter lange Stollen ausgebrochen sein.
Zentrale
Die Planung der Zentrale in Oberwald ist zurzeit im Gange. Mit dem Bau der Zentrale wird voraussichtlich anfangs Herbst 2018 begonnen.

